Zocken ohne Ende – Wenn Spielen zum Problem wird

Wenn man an Spielsucht denkt, haben die meisten Menschen zuerst Casino Spiele im Kopf. Sie sind es, die die Menschen in den Ruin treiben können und rasch süchtig machen. Die Aussicht nach einem schnellen Gewinn heizt das kleine Monster im Kopf an, das immer mehr will, immer mehr – und sich nie zufrieden gibt. Gerade in den vergangenen Jahren schafften es aber auch andere Spiele immer häufiger im Zusammenhang mit Spielsucht in die Medien: Rollenspiele, Egoshooter & Co.

Kann also auch „Battlefield“ süchtig machen? Will man ehrlich sein, kann man die Frage eigentlich nur mit „Ja“ beantworten. Allerdings relativiert sich diese Aussage schnell, wenn man bedenkt, dass fast alles, was Menschen Spaß macht, süchtig machen kann. Es gibt Süchte, die für die einen weit weg und völlig absurd erscheinen, für die anderen aber ein echtes Problem sein können: Sexsucht, der Zwang, sich gesund zu ernähren, Ess-Süchte, Solarium-Süchte, übertriebener Körperkult, Sportsucht… Die Liste an Süchten ist lang, die Spielsucht ist eine von vielen.

Wie kommt man der Sucht zuvor?

Bei den Videospielen hat es vor allem „World of Warcraft“ (WoW) mit seinem Suchtpotential in die Medien geschafft. Nicht Roulette oder Poker sind es, die den Jugendschutz auf den Plan riefen, sondern ein Rollenspiel. Eines, das sehr viel Einfluss auf die Spieler nehmen kann. Voraussetzung ist allerdings, dass man das zulässt. Stundenlanges Spielen, Vernachlässigung von anderen Hobbys, Familie und Freunden bis hin zur völligen Isolation – schon steckt der Spieler in der Sucht. Doch die meisten Spieler werden sich sowohl bei „WoW“ als auch bei „Battlefield“ oder anderen Spielen darüber im Klaren sein, wie weit sie gehen können. Diese innere Einstellung, das Wissen darüber, dass Spielen süchtig machen kann, sind entscheidend, um vor einer Sucht zumindest ein wenig gewappnet zu sein.

Ansonsten gilt es, sich zu genau zu beobachten und auch auf Hinweise von Freunden und Familie zu hören. Zieht man sich sehr zurück und nimmt den Rat von Außenstehenden nicht mehr an, ist es meist schon zu spät – oder höchste Zeit, die Reißleine zu ziehen. Doch dazu gehören vor allem Kraft und Mut. Hilfreich ist es auch, sich Spielzeiten festzulegen, die man nicht überschreiten sollte. Das Spiel sollte sich nach dem Leben richten, nicht umgekehrt. Eine Auszeit, ein Urlaub vom Computerspielen, kann genauso wichtig sein, wie der Urlaub von der täglichen Arbeit.

Es gibt noch viele Tipps zum Thema, am Wichtigsten ist jedoch, das Spiel nicht mit dem Leben zu verwechseln, es nicht zu ernst zu nehmen und sich selbst genau zu beobachten. Wer doch einmal Probleme feststellt, findet im Internet diverse Beratungsstellen, an die man sich mit seiner Geschichte wenden kann und sollte.

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